Landrätin und Präsident hocherfreut: Hochschule Rhein-Waal bekommt eine neue, zweite Stiftungsprofessur, überschrieben mit „Nachhaltige Landnutzungssysteme“
Bereits die kleinen Roll-Ups als werbliche Farbtupfer auf den Tischen des Prinz-Moritz-Saal der Kreisverwaltung Kleve sollten einen ersten Hinweis auf die besondere Gunst der Stunde liefern. „Stiftungsprofessur Nachhaltige Landnutzungssysteme“ lauteten deren Kernaussagen, unter denen sich zehn Namen zeigten, die sich in diesen Tagen als Initiatoren und Förderer der nunmehr zweiten Stiftungsprofessur an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) zur Kenntnis bringen. In alphabetischer Reihenfolge waren da zu lesen
- Architekt Wilmsen
- Förderverein der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V.
- Karl-und-Maria-Kisters-Stiftung
- Katjes Fassin GmbH + Co. KG
- Landgard Stiftung
- MERA Tiernahrung GmbH
- PROBAT-Werke von Gimborn Maschinenfabrik GmbH
- Sparkasse Rhein-Maas
- Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH mit Sparkassen und Volksbanken
- ZEVENS-Stiftung
„Sie alle stehen ab sofort gemeinsam über fünf Jahre lang für die Kosten dieser „Stiftungsprofessur Nachhaltige Landnutzungssysteme“ ein, freute sich Landrätin Silke Gorißen. Dann werde die Stiftungsprofessur in den Haushalt der Hochschule Rhein-Waal übernommen, zitierte die Landrätin aus Vorgesprächen mit dem Präsidenten der Hochschule Rhein-Waal, Dr. Oliver Locker-Grütjen, sowie seinem Stellvertreter Professor Dr. Peter Kisters. Letzterer sei, so Gorißen, zum Start der noch jungen Hochschule im Kreisgebiet der Erste gewesen, dem diese besondere Ehre zuteil geworden sei. Nun dürfe man – durch die Anstrengungen der Beteiligten – dem Vorschlag und Wunsch des Präsidenten gerecht werden, die zweite Stiftungsprofessur auf den Weg zu bringen.
„Ich bin allen Beteiligten ausgesprochen dankbar dafür, dass wir in dieser unserer von der Landwirtschaft wie auch der Ernährungswirtschaft geprägten Region eine solche Professur erhalten. Nicht zuletzt die fördernden Partner dürften gerade hier ihr Motiv fürs Dabeisein gefunden haben“, vermutete Silke Gorißen in Anwesenheit der Firmen- und Vereinsvertreter, der Freunde und Förderer dieses Projektes.
Sichtlich zufrieden zeigte sich der Präsident der Hochschule Rhein-Waal, Dr. Oliver Locker-Grütjen, an diesem Morgen. Zusammen mit Hans-Josef Kuypers, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve und des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V., war man auf die unternehmerisch Tätigen zugegangen und habe „allerorten offene Türen für dieses Ansinnen geboten bekommen“. Etwa eine Million Euro seien zum Start notwendig. 750.000 Euro davon seien von privaten Dritten einzubringen. „Das habe man in wenigen Monaten gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve auf den Weg bringen können“, so der Präsident der Hochschule, der weitere Hintergründe für das Projekt beitrug:
Die Notwendigkeit der Agrarwirtschaft zur Transformation steige. Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte spielten eine stets größere Rolle, die Berücksichtigung einfordern. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach nachwachsenden, biogenen Rohstoffen zum Einsatz in der Energie-Erzeugung und anderer Ziele. Der Niederrhein könne hier, so Locker-Grütjen, in diesem Strukturwandel eine Vorreiterrolle übernehmen – auch mit flankierender, wissenschaftlicher Hilfe durch die „Stiftungsprofessur Nachhaltige Landnutzungssysteme“. Der Präsident weiter: „Der Niederrhein ist eine der stärksten Anbauregionen für Gemüse in Deutschland und bildet gemeinsam mit den Niederlanden eine der größten und qualitativ stärksten Gartenbauregionen im Herzen Europas. Landwirtschaft und die verarbeitenden Betriebe haben eine herausragende Bedeutung für die Region. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln und deren Vermarktung sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, bei der Vermarktung und Weiterverarbeitung ist die Region mit Landgard und vielen anderen gut aufgestellt. Neben dem Gartenbau stehen Ackerbau und Tierproduktion im Fokus. Um den Herausforderungen des Strukturwandels und der Transformation zu begegnen, müssen innovative Ansätze erarbeitet und umgesetzt werden. Dabei hat die Region bereits im frühen 20. Jahrhundert mit der Gründung des Straelener Obst- und Gartenbauvereins und der Etablierung der ersten Auktion als Vorläufer der heutigen Vermarktungsstrukturen ihre Entschlossenheit und unternehmerische Initiative in Krisenzeiten zur Schaffung neuer Perspektiven für die regionale Agrar- und Ernährungswirtschaft unter Beweis gestellt. Auch in der aktuellen Situation werden neben innovativen Technologien neue, nachhaltige Wertschöpfungsketten benötigt“, so der Präsident.
Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers brachte an diesem Morgen zum Ausdruck, dass die über Jahre deutliche und enge Zusammenarbeit des Kreis Kleve mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve und dem Förderverein Campus Cleve einmal mehr Früchte getragen habe. Gerade letzterer, der Förderverein Campus Cleve, stehe nun vor der besonderen Herausforderung, die Finanzmittel der Partner zu koordinieren und damit die Finanzierung dieses herausfordernden Projektes umzusetzen. Dafür danke er, Kuypers, in besonderem Maße Peter Wack als dem Vorsitzenden des 300 Mitglieder zählenden Vereins, in gleicher Weise auch Wilfried Röth, dem Kassierer des Campus Cleve sowie Volker Wein, Vorstandsmitglied des Campus Cleve e.V..
„Es ist nun das zweite Mal, dass der Förderverein der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V., vor einer derartigen Herausforderung steht. Ich freue mich sehr, dass uns der Gesamtvorstand seine vollendete Zustimmung, ja Begeisterung geboten hat, auf diesem Weg den Hochschul-Standort nach vorne zu bringen“, so der scheidende Campus Cleve-Vorsitzende Peter Wack. Diese Stiftungsprofessur, so der Jurist, sei ein richtiger Schritt zur richtigen Zeit.
Daran zweifelt auch der Präsident der Hochschule nicht. So fasste Dr. Locker-Grütjen im Kreishaus ebenfalls die schon heute erkennbar großen Vorteile der Stiftungsprofessur wie folgt zusammen:
„Die Hochschule Rhein-Waal hat besonders hohe Erwartungen an den Beitrag der Stiftungsprofessur zur eigenen Profilbildung, an die Entwicklung des ersten Forschungsschwerpunktes der Hochschule und – wie die Förderer – an die Förderung von Kooperationsbeziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Mit der Stiftungsprofessur kann die HSRW schneller und flexibler auf neue Entwicklungen reagieren. Auch von der damit verbundenen Kooperation mit Unternehmen profitiert die Hochschule Rhein-Waal auf vielfältige Weise. Der Anwendungsbezug der Forschung steigt, die Hochschule kann innovative Fächer einrichten oder weiterentwickeln und neue Forschungsgebiete erschließen. Insbesondere die beruflichen Perspektiven der Studierenden der HSRW können sich durch einen engen Kontakt zur Wirtschaft verbessern, weil sie frühzeitig Praxiserfahrungen sammeln und sich potenziellen Arbeitgebern bekannt machen können. Durch all das kann die Hochschule neue Schwerpunkte setzen und ihr Profil schärfen. Damit gewinnt sie im Wettbewerb um Wissenschaftler und Studierende an Attraktivität. Dies geschieht auch vor dem jüngst erfolgten Ritterschlag im Rahmen des BMBF-Wettbewerbes Innovative Hochschule, mit dem Vorhaben der HSRW zur nachhaltigen Transformation“, so der Präsident.
Das Verfahren zur Berufung sei eingeleitet, die Berufungskommission sei bereits eingesetzt, so Dr. Locker-Grütjen zum Ausklang des Treffens mit den Förderern im Kreishaus.
Bildunterschrift: Pressekonferenz im Prinz-Moritz-Saal der Kreisverwaltung Kleve: Die Initiatoren und Förderer informierten über die Einrichtung der Stiftungsprofessur „Nachhaltige Landnutzungssysteme“ an der Hochschule Rhein-Waal.
Bildunterschrift: Stehen ab sofort gemeinsam über fünf Jahre für die Kosten ein: Die Initiatoren und Förderer der Stiftungsprofessur „Nachhaltige Landnutzungssysteme“.
Bildunterschrift: Bereits die kleinen Roll-Ups als werbliche Farbtupfer auf den Tischen des Prinz-Moritz-Saal der Kreisverwaltung Kleve sollten einen ersten Hinweis auf die besondere Gunst der Stunde liefern.