„Und dann hat man mir eine Hochschule vor die Tür gesetzt“

„Und dann hat man mir eine Hochschule vor die Tür gesetzt“

Der Förderverein Campus Cleve präsentierte drei junge Lebenswege zum eigenen Arbeitsplatz am Beispiel von Fluxana in Bedburg-Hau

Kreis Kleve – Bedburg-Hau – Den Satz dieses Morgens hat wohl Susan Aschenbrenner formuliert. 27 Jahre ist sie heute, darf sich Abteilungsleiterin im Bereich Referenzmaterialien im Hause Fluxana nennen und wurde nun durch den Förderverein der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. gebeten, in ihren bisherigen Lebens- und Berufsweg blicken zu lassen: „Ich habe 2013 mein Abitur in Kleve gemacht. Und dann hat man mir zu meiner großen Freude eine Hochschule vor die Tür gesetzt“, scherzte sie. Bis 2017 dann habe sie an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) Bioengineering studiert, sei durch ein erstes Praktikum und ihre Bachelorarbeit ins Fluxana-Team gekommen. Heute sei sie ebenfalls Stellvertretende Leiterin 3D-Druck und die Strahlenschutzbeauftragte an der Borschelstraße. Ein beruflicher Einstieg also so richtig nach dem Geschmack der jungen Frau. 

Vor genau 20 Jahren hat Dr. Rainer Schramm, studierter Chemiker und einst Mitarbeiter bei Spectro in Kleve, den Entschluss zum Sprung in die Selbstständigkeit gefasst. Nach ersten Jahren in der Kreisstadt legte er 2009 den Grundstein für die heutige Fluxana in Bedburg-Hau. Die „Röntgenfluoreszenzanalyse“ – die spektroskopische Methode als Mittel zur Elementanalyse – sollte fortan zur Untersuchung anorganischer Zusammensetzungen von Substanzen oder Produkten zum Einsatz kommen. Von Bedburg-Hau aus. 

Von der ersten Stunde an habe Schramm seine Nähe zur neuen Hochschule gesucht, habe 2012 den Hochschulpreis der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve entgegennehmen dürfen und bereits drei Mal junge Menschen bei ihren Bachelorarbeiten begleitet. „Es hat mir nicht nur Freude bereitet, es hat auch unsere Nähe zur Hochschule Rhein-Waal kontinuierlich intensiviert“, so der Firmengründer. 

Nun waren es ebenfalls drei junge Menschen, allesamt Ehemalige der HSRW, die auf Einladung des Fördervereins Campus Cleve auf ihre Weise dokumentierten, wie sie über Abitur und Studium ihren Weg in den anspruchsvollen Beruf auf ihre Weise ebneten. So Carine Silvia Allen, die Brasilianerin, die hier in Kleve Maschinenbau studierte, bei Fluxana ihre Bachelorarbeit zum Thema „Künstliche Intelligenz“ fertigte und im Anschluss daran gleich ein Vertragsangebot unterzeichnete.  

Oder neben Susan Aschenbrenner auch die 26-jährige Agata Torzewska. Sie hat in Kleve Bioengineering studiert. Nach ihrem Bachelor und einer Zeit im Apotheken-Labor der LVR-Kliniken in Viersen „stand sie einfach vor der Tür“. So salopp formulierte es Pauline Schramm, Tochter des Firmengründers und heute als Personalverantwortliche in Vaters 40 Mitarbeiter zählenden Unternehmen im Einsatz.

Das Werben um neue Mitarbeitende sei anders geworden. Man lebe in einem Arbeitnehmer-Markt, so Dr. Schramm mit Blick auf den Stellvertretenden Präsidenten der Hochschule Rhein-Waal, Professor Dr.-Ing. Peter Kisters, den Vorsitzenden des Förderverein Campus Cleve, Peter Wack und den Geschäftsführer des Campus Cleve e.V., Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers. „Der Anteil der Frauen am Studiengang Bioengineering, wie es Frau Torzewska studierte, ist bei uns in Kleve sehr ausgeprägt“, verriet Kisters den Teilnehmenden an diesem Pressegespräch. 

Peter Wack ließ keinen Zweifel daran, dass der Förderverein mit seinen Veranstaltungsformen wie „Studierende treffen Wirtschaft“ bereits manche Tür zu heimischen Unternehmen geöffnet habe und es nichts Besseres gebe, als praktisches Tun schon zu Zeiten eines Studiums an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. 

Geschäftsführer Kuypers letztlich wies auf die lange, 60 Namen umfassende Liste von namhaften Unternehmen hin, die auf der Internetseite der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve um Praktikanten, um Auszubildende, um junge Studierte werben. Und er warb ferner um weitere fünf Mitglieder (Jahresbeitrag 60 Euro), die in den nächsten Wochen die Zahl der Fördernden auf stolze 300 aufrunden könnten. 

„Diese runde Zahl wünschen wir uns auch für unseren scheidenden Vorsitzenden Peter Wack“, betonte sein Geschäftsführer zum Ausklang eines Pressegespräches, das eines deutlichst unterstrich: Die Region wäre ärmer, gäbe es die Studierten dieser Hochschule Rhein-Waal nicht. 

 

 

Bildunterschrift: Sprachen ihm Rahmen des Unternehmensbesuch bei Fluxana in Bedburg-Hau über die Bedeutung der HSRW für die Region: (v.l.n.r.) Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters, Hans-Josef Kuypers, Agata Torzewska, Peter Wack, Pauline Schramm, Dr. Rainer Schramm, Carine Silvia Allen, Volker Gossens, Dr. Barbara Schäfer und Susan Aschenbrenner.

 

 

Bildunterschrift: Die Absolventinnen der HSRW Carine Silvia Allen, Susan Aschenbrenner und Agata Torzewska (v.l.n.r.) zeigen sich mit ihrem abwechslungsreichen Arbeitsalltag im Bereich der Röntgenfluoreszenzanalyse ausgesprochen zufrieden.

Hier geht es zum RP-Beitrag.