Campus Cleve präsentiert:
Erst Studierende – dann Fachkräfte: Wenn das Studium zum Berufswunsch passt
Jennifer Dorrenbach und Marion Hillgärtner studierten an der Hochschule Rhein-Waal. Beide arbeiten heute in der LVR-Klinik – die eine nach einem Vollzeitstudium, die andere nach einem Studium neben dem Vollzeitjob.
Bedburg-Hau - Nach drei Semestern Jura in Göttingen stand für sie fest: Die Juristerei ist nicht ihr Ding. Inzwischen hat Marion Hillgärtner eine andere Profession gefunden: Sie ist Qualitätsmanagement-Beauftragte in der LVR-Klinik Bedburg-Hau. Nach dem Abbruch des Jura-Studiums in Niedersachsen ging Hillgärtner wieder zurück in die Heimat. Nach Kleve, wo sie am Stein-Gymnasium Abitur gemacht hatte. Ihr WG-Mitbewohner erzählte vom an der Praxis orientierten Studium an der Hochschule Rhein-Waal. Hillgärtner ging zum Tag der offenen Tür und kam mit einem Studiengang zurück, der der ihre werden sollte: Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene (Qush).
Der Studiengang befasst sich mit Grundlagen, Richtlinien und Normen zum Beispiel im Arbeitnehmerschutz oder der Umweltsicherheit. Es geht um die prozessbegleitende Einhaltung von Vorschriften und Qualitätsstandards, um Umweltkennzahlen, interne und externe Inspektionen und nicht zuletzt um die kontinuierliche Verbesserung des Unternehmens in diesen Bereichen.
Hillgärtner machte während des Studiums ihr Praktikum in Sachen Qualitätsmanagement in der Apotheke der LVR-Klinik. Bald stand fest: Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und hier die LVR-Klinik könnten ein Wunsch-Arbeitgeber sein. Doch die Stelle war zunächst noch besetzt. „Das war so gesehen kein Problem – denn Qualitätsmanager sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt“, sagt sie. Als die Stelle in Bedburg-Hau frei wurde, bewarb sie sich erneut. Hier geht es jetzt für sie um die methodische Begleitung von Projekten und die Mitarbeit in einem neuen Prozess für die LVR-Klinik, der in einer Standortbestimmung für die komplette Klinik enden soll.
Während Marion Hillgärtner Qush in Vollzeit studierte, organisierte Jennifer Dorrenbach ihr Studium neben einem Vollzeitjob. „Das funktionierte vor allem deshalb, weil der Arbeitgeber da sehr kooperativ war“, sagt Dorrenbach. Und weil der Arbeitgeber auch an der Fortbildung seiner Mitarbeiterin interessiert ist, sagt Stephan Lahr, kaufmännischer Direktor der LVR-Klinik Bedburg-Hau, die Arbeitgeber Dorrenbachs ist. Heute arbeitet Dorrenbach in Lahrs Fachbereich und ist Controlling Analystin.
Sie hatte zunächst nach ihrem Abitur in Emmerich beim Klever Hals-Nasen-Ohrenarzt Schmucker Arzthelferin gelernt, machte dann ihren Fachwirt in Sozial- und Gesundheitswesen und fand eine neue Stelle in der LVR-Klinik. „Aber eigentlich hatte ich immer vor, ein Studium zu machen“, sagt Dorrenbach. Nach Rücksprache mit ihrem Arbeitgeber startete sie das Bachelorstudium Bio Science and Health. Ein Studiengang, der für Naturwissenschaften, Gesundheit und das Management im Gesundheitsbereich qualifiziert. Genau das, was Dorrenbach suchte.
Während des Studiums lernte sie die Laborarbeit ebenso kennen, wie das Gesundheitsmanagement. „Ich habe mich dann für das Management, die Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Controlling entschieden, um dahin zu kommen, wo ich hinwollte“, sagt sie. Heute befasst sie sich mit kaufmännischem Controlling, mit der Erhebung von Patientendaten, mit Ziel- und Patienten-Controlling.
Das passgenaue Studium mit dem engen Praxisbezug ist eine der großen Stärken der Hochschule Rhein-Waal, sagt HSRW-Präsident Oliver Locker-Grütjen. Auch biete die HSRW eben neben dem klassischen Vollzeitstudium auch berufsbegleitende oder duale Studiengänge an. Passgenau eben.
Auf der anderen Seite zeigen Einrichtungen wie die LVR-Klinik als eine der größten ihrer Art im ganzen Rheinland, dass die Region attraktive Arbeitgeber bieten kann, sagt Lahr. Und diese brauchen eben die qualifizierten Mitarbeiter, die auch aus der Region kommend hier passende Stellen finden, sagt Peter Wack, Vorsitzender des HSRW-Fördervereins Campus Cleve.
Bildunterschrift: Hans-Josef Kuypers, Marion Hillgärtner, Oliver Locker-Grütjen, Jennifer Dorrenbach, Peter Wack und Stephan Lahr (von links).